Die Seele der Säge – alles über Sägeblätter

Die Säge ist eines der grundlegendsten Werkzeuge – nicht nur für Goldschmied*innen, sondern in unzähligen anderen Berufen: vom Schreiner bis zum Installateur begegnet man ihr überall. Gut, eine Damenschneiderin oder ein Konditor mit einer Säge in der Hand – das wäre auch für mich neu. Aber man weiss ja nie!

Entsprechend gibt es natürlich viele Arten von Sägen – ihr könnt sicher auch spontan fünf verschiedene aufzählen, oder?



Bild: Kreissäge in Aktion – Foto: Cleyder Duque, Pexels.com



 Bild: Kettensäge – Foto: Pixabay

Es gibt maschinelle Sägen wie die Kreissäge, Stichsäge oder Kettensäge – und es gibt Handsägen wie die klassischen Bügelsägen oder die sogenannte Fuchsschwanzsäge.

Eines jedoch haben sie alle gemeinsam: das gezahnte Sägeblatt. Aber: Zahn ist nicht gleich Zahn!
Für verschiedene Materialien braucht es unterschiedliche Sägeblätter – zum Beispiel ein anderes für Metall (je nachdem, ob weich oder hart), eines für Holz, oder eines für Wachs – nur um aus meinem Bereich ein paar Beispiele zu nennen.


Bild: Spiralförmiges Sägeblatt zur Bearbeitung von Wachs.

Auch die Materialstärke spielt eine Rolle. Denn je nachdem, wie dick das Werkstück ist, muss man ein passendes Sägeblatt wählen – also eines mit der richtigen Zahndichte. Wie viele Zähne greifen gleichzeitig in das Material? Sind es zu viele – hakt es. Sind es zu wenige – überlastet ein einzelner Zahn das Blatt und es bricht schnell.

 

Ich arbeite vor allem mit Metallen, vorwiegend mit Silber und Gold, die Bleche oder Drähte, die ich verwende, sind meist zwischen 0,5 und 1,0 mm dick. Das passende Sägeblatt braucht dann – ganz grob gesagt – 2 bis 4 Zähne pro Millimeter Materialstärke.

Mein „Alltagssägeblatt“ ist das mit der Bezeichnung 3/0 und das as hat ca. 23 Zähne pro Zentimeter. (Keine Sorge, ich habe sie nicht selbst gezählt – die Zahl verrät es schon.)

Ach ja, das mit der Nummerierung funktioniert ein bisschen „anders“: je kleiner die Zahl, desto feiner wird das Blatt, aber ab Nr. 0 wird's spannend – da dreht sich die Reihenfolge nämlich um.

So sieht also mein Lieblingsblatt, das 3/0, aus:


Bild: 3/0 Sägeblatt in Nahaufnahme.

Na ja... man sieht nicht viel, oder?
Das liegt daran, dass es wirklich fein ist – aber genau deshalb ist es perfekt für das, was ich damit mache.

Wenn ich mit noch dünneren Blechen arbeite oder extrem kleine Muster aussägen möchte, greife ich zu den 5/0-Blättern. Da muss ich schon genau hinschauen, in welche Richtung die winzigen Zähnchen überhaupt zeigen – so klein sind sie!

Übrigens: Der Vorteil an so feinen Zähnen?
Sie schneiden relativ wenig Material raus – auch aus den Fingern... 😅

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

*NEU* Goldschmieden Workshop in Liestal

Es ist nicht alles Gold, was glänzt…